Ort und Thema
Vor 35 Jahren herrscht Unruhe in der Region. Was klein beginnt, erwächst bald zur großen Bewegung. Proteste brechen los im Land, die Gesellschaft wankt zwischen Angst und Aufbruch. Kippt die Situation? Oder balancieren sich die Kräfte aus und Ruhe kehrt wieder ein?
Die 21. Auflage des Kunstfestivals Begehungen fand an einem Ort statt, der eng mit den Protesten in der DDR 35 Jahren zuvor verbunden war: Damals versammelte sich u.a. eine Gruppe von Bürgerinnen und Bürgern, um das Bildungssystem der DDR zu verändern.
Zwar war die DDR bald Geschichte, doch die Idee nahm überraschend schnell konkrete Formen an. Bereits am 01.09.1990 wurde das neue Chemnitzer Schulmodell als Ort für fortschrittliches Lernen und Lehren eröffnet. Noch heute existiert es erfolgreich, mittlerweile an einem neuen Standort.
Das Gründungsgebäude an der Charlottenstraße 52, vormals Albrecht-Dürer- bzw. Charlottenschule, wurde 2012 aufgrund baulicher Mängel aufgegeben - und bildete nun den authentischen Rahmen für das 2024er Festival unter dem Titel “KIPPELN”.
Zum Thema versammelte eine Ausstellung 23 Werke internationaler zeitgenössischer Künstlerinnen und Künstler sowie ein Festivalprogramm mit Konzerten, Lesungen, Talks und Performances.
Ziel des Festivals war die künstlerische Auseinandersetzung mit unterschiedlichen Formen des Protests und Widerstands sowie die Sichtbarmachung der Protestbewegungen in der heutigen Zeit, aber auch vergangener Jahrzehnte über den gesamten Globus hinweg.
Mit Malerei, Fotografie, Video- und Soundarbeiten, Performances, Skulpturen, Installationen und Objekten war eine große Breite an Kunstgattungen in der Ausstellung vertreten.
Die teilnehmenden Künstlerinnen und Künstler kamen aus Afghanistan, Belarus, Spanien, Bulgarien, Österreich, Mexiko, Iran, Griechenland und Deutschland.
Künstler*innen der Ausstellungen
Benjamin Badock (Deutschland)
Martin Bertelmann (Deutschland)
Helena Her (Mexiko)
Jürgen Höritzsch (Deutschland)
Sebastian Jung (Deutschland)
Kubra Khademi (Afghanistan)
Edgar Leciejewski (Deutschland)
Julia Lübbecke (Deutschland)
Antonia Mang (Deutschland)
Pavel Mozhar (Belarus)
Shahrzad Nazarpour (Iran)
Ronja Oehler / Gesa Schermuly (Deutschland)
Yiannis Pappas (Griechenland)
Thomas Prochnow (Deutschland)
Johanna Reich (Deutschland)
Elske Rosenfeld (Deutschland)
Maria Ruido (Spanien)
Anna Schimkat (Deutschland)
Doris Obermayr (AT)
Tina Bara / Alba D´Urbano (Deutschland/Italien)
Mariana Vassileva (Bulgarien)
David Wittinghofer (Österreich)
Die Jury bildeten in diesem Jahr:
Dr. Claudia Tittel (Kuratorin, Künstlerische Leiterin der Ausstellung)
Irini Mavromatidou (Künstlerin, Teilnehmerin des Begehungen-Festivals 2014)
Carl Geißler (Schauspieler und ehem. Schüler an der Schule)
sowie eine Stimme des Begehungen e.V..
Künstler*innen und Mitwirkende im Festivalprogramm (Auswahl)
Finna (Musik)
Wellenbrecher (Musik)
Die Kollision (Musik)
Team Begehungen 2024
Die Begehungen 2024 wurden organisiert und umgesetzt von: Fabian Bennewitz, Matthias Döhler, Lisa und Lennart von ELL, Randy Fischer, Katharina Graw, André Grund, Heiko Katzmann, Paul Kempt, Linda Kolodjuk, Lars Neuenfeld, Kathrin Rädel, Stephan Reinhardt, Johannes Richter, Claudia Tittel, Frank Weinhold sowie zahlreichen weiteren Helferinnen und Helfern.